Sonntag, 2. September 2018

Daniels erster Arbeitstag

Samstag, 48. Tag – Heute beginnt für Daniel der Ernst des Lebens. Lange habe ich mir überlegt, welcher Beruf zu Daniel passen könnte und ich bin schon ganz gespannt, wie er sich an seinem ersten Arbeitstag macht!
Und Benjamin? Nun, der muss heute noch nicht arbeiten, sondern kann den ganzen Tag an die Simin denken, die er am Vortag in der Deja-vu Lounge kennengelernt hat - ob er sie nochmal wieder sieht ...?

***
Nachdem ich den Spielstand wieder neu aufgerufen habe (irgendwann muss man ja nicht nur den Bedürfnissen seiner Sims, sondern auch seinen eigenen nachgehen), ist die gute Dame, mit der Benjamin sich unterhalten hat fort.



Aber Benjamin sieht alles andere als zerknirscht aus. Scheinbar hat er die Unterhaltung mit ihr sehr genossen und grinsend sitzt er allein auf der Bank und genießt die Nachtluft. Und irgendwie finde ich, sieht Benjamin wie jemand aus, der ganz sicher ist, den Menschen für’s Leben bereits gefunden zu haben. Und dabei strahlt er, wie ich finde eine sehr männliche und charmante Seelenruhe aus, so als könne ihm nichts mehr im Wege stehen.

Auch bei Daniel läuft noch alles gut. Noch. Denn obwohl sich Cassandra sehr schnell von seinen kleinen Flirts einlullen lässt und die Aufmerksamkeit von Daniel sichtlich genießt, ist es schwer die Frau bei Laune zu halten.

Sehr bald schon langweilt Daniel sie nur noch – ganz egal was er macht. Seine Komplimente werden nur mit einem gelangweilten Achselzucken registriert und als er von seinem Berufswunsch spricht, reagiert die Dame fast ungehalten bei so viel Langeweile.

Und obwohl Daniel aus anderem Holz geschnitzt ist, wie sein Bruder Benjamin, sind beide doch Zwillinge. Eine Frau, die sich sehr bald bei einer Unterhaltung langweilt, ist die Mühe nicht wert – und so lässt Daniel Cassandra einfach links liegen und schlendert mit seinem Bruder im Schlepptau nach Hause.

Müde, aber doch einigermaßen erholt, schnappt sich Daniel nach ein paar wenigen Stunden Schlaf ein Müsli.

Heute ist sein erster Arbeitstag – und gewiss, nicht nur er ist aufgeregt. Ich auch!!!

Erik könnte stolzer kaum sein. Gibt es etwas Schöneres, als zu sehen, wie die eigenen Kinder lernen auf eigenen Beinen zu stehen?

Und dann geht alles ganz schnell und Daniel erscheint zum ersten Mal an seinem Arbeitsplatz.

Oh ja, ihr seht richtig, mein sportlicher, kontaktfreudiger und zugegeben auch ein bisschen zu selbstsicherer Daniel schlägt die Polizeikarriere ein. Ich bin total hibbelig – denn bis auf den kleinen Laden habe ich das neue Addon noch gar nicht richtig ausgekostet.

Und ja, den Laden gibt es zwar immer noch, und nein, ich gedenke noch nicht, ihn zu verkaufen, aber ich bin der Meinung, dass die Kinder von Alex und Erik erst einmal ihre eigenen Wege im Leben finden müssen. Und dazu gehört es auch, ganz unvoreingenommen einen selbstgewählten Beruf auszuüben, ohne den Druck etwas übernehmen zu müssen.

Noch können es sich meine Sims schließlich leisten, sowohl den Laden als auch das große Haus zu finanzieren.

Hach, irgendwie sieht Daniel nicht so aus, als wäre er in die neue Uniform schon hinein gewachsen, er erinnert mich noch sehr stark an den jungen Teenager, der er vor kurzem war. Ja, ich weiß, ich werde ein bisschen sentimental. Aber Mensch, das müsst ihr verstehen: Schließlich habe ich ja tatkräftig dabei geholfen diesen Racker mit groß zu ziehen!

Im Großraumbüro der Polizei hat Daniel die Aufgabe, sich einen Fall zuweisen zu lassen. Erst gilt es aber einer der Kollegen dezent von ihrem Platz am Computer weg zu drängen.

Und dann steckt Daniel auch schon schlagartig mitten drin in seiner neuen Arbeit. In einer großen Villa hat es anscheinend einen Fall von starkem Vandalismus gegeben. Fleißig hält Daniel fünf dieser Graffitis fotografisch fest und nimmt Proben.

Und obwohl ganz viele Kollegen vor Ort sind, lässt es Daniel sich nicht nehmen, auch eigene Zeugenbefragungen durch zu nehmen.

Als das alles erledigt ist, geht es wieder zurück auf’s Revier. Daniel durchsucht die Polizeidatenbank und tippt seinen Bericht über die Spuren und die Zeugenaussagen in den Computer ein. Ja, auch Papierkram gehören zu dem Beruf eines Streifenpolizist.



Irgendwann ist aber auch diese ermüdende Arbeit erledigt und auf Daniel warten noch weitere Aufgaben.

Bereits festgenommene Verdächtige, müssen in die Polizeidatenbank aufgenommen werden. Unsicher steht Daniel vor der Zellentür und wartet darauf, dass die erste Gefangene hinaus kommt.

Ja, da kann einem schon mulmig werden, wenn man es auf einmal mit echten Gefangenen zu tun hat, anstatt das Ganze nur im Fernseher beobachten zu können.

Aber Daniel lässt sich nicht beirren. Das hier ist sein Job und Professionalität ist hier das Gebot der Stunde. Er kann es sich nicht leisten, hier seine Aufregung und Unsicherheit vor Allemann zur Schau zu stellen – erst recht nicht vor den Gefangenen!

Der Job des Polizisten hat aber nicht nur angenehme Seiten.

Diese Dame hier sieht mit ihrer feinen Hochsteckfrisur zwar sehr adrett, wenn nicht sogar vornehm aus, aber Daniel windet sich innerlich bei dem Gedanken, sie durchsuchen zu müssen.

Ja, bei der Polizei kommt man seinen Mitmenschen mitunter recht nahe – blöd wenn diese dann alles andere als reinlich sind.

Wenig begeistert sperrt Daniel diese Gefangene nach der Prozedur in Einzelhaft – und schüttelt sich für den Rest des Arbeitstages vor Ekel.

Na, wenn so viel Einsatz, nicht ein dickes Lob verdient hätte, denkt sich Daniel und schlendert mit Stolz geschwellter Brust in das Büro des Polizeipräsidenten.

Das ist einer seiner Tagesaufgaben und ich bin schon ganz gespannt, was dieses Gespräch bringen wird. Ob es einer Beförderung dienlich wäre, würde Daniel sich bei seinem Chef einschmeicheln? Charme hat er ja – auch wenn Miss Cassandra Goth da vielleicht anderer Meinung ist.

Aber vor guten Leistungen kann sein Chef ja schließlich nicht die Augen verschließen und er hat direkt am ersten Arbeitstag viel geackert.

Der Polizeichef kann sich allerdings nicht erklären, was dieser Streifenpolizist, der noch ganz grün hinter den Ohren ist, in seinem Büro verloren hat.

„Starren Sie etwa gerne Löcher in die Luft, Range? Wenn das so ist, kann ich Sie auch gut und gerne in eine der Zellen sperren, dann haben Sie genug Zeit dafür!“

Ähm, ja! Hat man dafür noch Worte? Daniel Range zumindest bleiben sie im Halse stecken. Und dafür war er sogar länger auf der Arbeit geblieben? Damit er von seinem Chef mit Undankbarkeit belohnt wurde?

Zuhause angekommen, wollen natürlich alle Familienmitglieder wissen, wie der erste Arbeitstag von Daniel verlaufen ist. Bei einer Tasse Kaffee lassen sie sich alles ausführlich von Daniel erzählen.

Und obwohl das Zusammentreffen mit seinem Chef alles andere als erbaulich war, kann Daniel dennoch eine gute Bilanz ziehen: Er hat hervorragende Leistungen erbracht! Na ja, müde ist der Gute, aber das kann man ihm nach so einem Tag wirklich nicht vorwerfen.

Erstmals veröffentlicht am 13.11.2015
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